Den überflüssigen Flughafen Tempelhof dicht machen

Seit Monaten machen Gegner einer Schließung des Flughafens Tempelhof mobil. Ein Bündnis von CDU, FDP und Fluggesellschaften versucht mit Hilfe eines Volksbegehrens die längst überfällige Schließung zu verhindern. Woher die Initiative die Gelder für ihre aufwändige Kampagne nimmt, wer so großzügig spendet, bleibt im unklaren. Nun findet am 17. April eine Volksabstimmung über die Zukunft des Flughafens statt.
Flughafen Tempelhof dichtmachen! Für die Schließung des Flughafens gibt es viele gute Argumente. Lärmbelästigung und Schadstoffbelastung für die Anwohner, Gefahren durch die Lage im Zentrum der Stadt mit angrenzenden Wohngebieten, jährliche Millionenverluste auf Kosten der Steuerzahler.
Tempelhof für alle! Die Gegner der Schließung wollen den Flughafen wahlweise mal als Krankenhaus mit angeschlossenem Flugplatz, mal mit ausgeweitetem Passagieraufkommen, mal für Geschäftsflieger offen halten. Alle diese Vorschläge bedeuten nur, dass die Bürger der angrenzenden Stadtteile für die Bequemlichkeit von Managern, Politprominenz und Flugzeugbesitzern weiter leiden sollen und eine große Fläche Berlins der Öffentlichkeit entzogen wird. Wir sagen: Nein zu einem Bonzenflugplatz auf Kosten der Anwohner! Ein Weiterbetrieb mit Linienfliegern wäre nur dann wirtschaftlich, wenn sich der Flugverkehr massiv erhöhen würde, damit also die Belastung der Anwohner weiter stiege. Ganz abgesehen, dass das Verkehrspolitisch und ökologisch eine falsche Politik ist (da Tempelhof nur für kleine Maschinen nutzbar ist und vor allem Nahziele angeflogen werden, wäre dieser Verkehr auch auf die Schiene zu verlagern.)
Nach der Schließung … - Für Bürgerbeteiligung bei der Nachnutzung Für die zeit nach der Schließung gibt es bereits umfangreiche Diskussionen und Konzepte über die Nutzung des Flughafengeländes. Von einem „Central Park“ über autofreies Wohnen bis hin zu einem Golfplatz. Entscheidend für uns ist: Die Nachnutzung soll unter umfangreicher Bürgerbeteiligung beschlossen werden. Solange ein solcher Prozess nicht abgeschlossen ist, müssen alle Nutzungen rückgängig zu machen sein.
Sport, Kultur und Freizeit – ein Gelände für alle Berliner Das Gelände muss auch bei der Nachnutzung für alle Berliner nutzbar bleiben. Beispielsweise kann der Bezirk Neukölln die bei der Verlängerung der Startbahn verloren gegangenen Sportstätten zurückerhalten. Öffentlich zugängliche Parkflächen und nur geringe Bebauung des Geländes stellen die Funktion als Frischluftreservoir für Berlin sicher und schaffen ein Erholungs-, Sport- und Freizeitgebiet für alle Berliner.
Gegen Wohnungsspekulation – Mietpreisstopp für angrenzende Wohngebiete In Nord-Neukölln wird von Hausbesitzern bereits mit der Schließung des Flughafens spekuliert. Wohnungen werden nicht vermietet, in der Hoffnung, nach der Schließung des Flughafens eine höhere Miete verlangen zu können. Es besteht die Gefahr, dass ein Verdängungsprozess von ärmeren Teilen der Bevölkerung auch in den an den Flughafen angrenzenden Gebieten einsetzt, wie er bereits auch in anderen Teilen Nord-Neuköllns (Reuterkiez) erkennbar ist. Wir fordern daher: Sofortiger Mietpreisstopp für alle an den Flughafen angrenzenden Wohngebiete!
Gute Gründe für die Schließung Weniger Lärm! Bereits heute müssen zehntausende in den Einflugschneißen des Flughafens das Dröhnen der Flugzeuge ertragen. Den Flughafen Tempelhof wieder wirtschaftlich zu betreiben würde bedeuten: das Mehrfache von heute (ca. 100 Flugbewegungen pro Tag) an Flugzeugen würde diesen Lärm über den Dächern Neuköllns noch verstärken.
Bessere Luft! Solange der Flughafen offen ist, werden den Anwohnerinnen und Anwohnern die übel riechenden Kerosinabgase direkt in die Wohnräume geblasen.
Sicherer leben! Die Gefahren aus der Luft sollten nicht unterschätzt werden. Himmelfahrt 2001 stürzte in Tempelhof ein Privatflieger ab. Der Pilot und seine Frau starben. Ein Jahr später kam es zur Bruchlandung eines Sportfliegers. Was wäre, wenn eine größere Maschine mitten über dem Wohngebiet abstürzen würde - die meisten Flugzeugunglücke passieren bei Start und Landung! Nach heutigen Gesetzen wäre der Flughafen nicht mehr genehmigungsfähig.

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